In einer etwas kitschigeren Version würde hier jetzt stehen, dass Greta an einem verregneten, stürmischen Tag am Meer eine Flaschenpost fand.
Eine kleine, leicht grünlich schimmernde Glasflasche mit leicht angerostetem Schraubverschluss, die noch sanft am Rand der Wellen schaukelte. Eventuell mit einer hübschen Muschel daneben, oder einem besonderen Stein vielleicht. Eine Flasche, in der eine für Greta alles verändernde Nachricht stand. Eine handgeschriebene Nachricht, möglicherweise in schön geschwungener Schrift, die vielleicht die Basis für ihre erste eigene Postkarte war. Und somit auch maßgeblich für die Gründung ihres kleinen Unternehmens.
So war es aber nicht. Greta geht zwar ab und zu am Meer spazieren, aber meistens ist das zu weit weg. Und dann geht sie halt in die Wälder, da, wo sie wohnt. Lässt ihre Gedanken durch die Blätter rauschen oder eben durch die leergepusteten Äste, wenn gerade Herbst oder Winter ist. Wenn Gretas unfertige Gedanken fliegen dürfen, kommen sie meist mit großer Klarheit zurück. Und finden Platz auf ihren wunderschön gestalteten Postkarten, die man als zartbitter bezeichnen könnte, weil sie Kopf und Herz in Aufruhr versetzen oder Erinnerungen wecken oder Fragen aufwerfen und manchmal auchKlarstellungen sind. Greta hat einen sehr eigenen, einen sehr persönlichen Blick auf die Menschen und sich selbst und die Welt. Und doch könnte jeder und jede sich darin wiederfinden.
Manchmal muss sie auch nachts aufstehen, weil das Gedankenkarussell nicht
stillstehen kann, und kocht sich einen Kaffee, um dann in der Nachtstille
an ihren Karten zu arbeiten.Greta liebt den Prozess, ihre Freiheit und
schnelle Autos. Sie ist eine Macherin, denn wenn etwas sie nervt,
fasst sie es an und versucht, es zu verändern. Was Greta bewegt,
aufregt oder berührt, spiegelt sich in ihrer Arbeit – und landet
in unseren Händen, um uns zu berühren, zu bewegen oder
anzuregen.
Greta findet klare Worte für komplizierte Dinge.
Und das ist wunderbar.
Punkt
